Aufgewacht
Zahnzusatzversicherung, ein Job bezahlt nach Tarif, Zeitzuschläge, guter Lohn. Am Ende vom Monat etwas Geld zum Zurücklegen, neue Schuhe. Das Nachbarpärchen lädt dich zum Umtrunk ins neue Jahr ein, Möbelkatalogwohnung, Gästezimmer mit Bett. Katze über die Feiertage bei den Eltern untergebracht, einfache Witze reichen aus, um sie zum Lachen zu bringen, Biergläser, Untersetzer, frisch angezündete Kerzen auf dem Tisch. Frohes neues Jahr, Höhepunkte des letzten Jahres sollen die Tiefpunkte des kommenden Jahres sein, Gesundheit, Erfolg im Job, Glück.
Erinnerst du dich an das hübsche, kleine Hotelzimmer, mit diesem kleinen Bett. Was ein wundervoller Tag, welch schöner Spätsommer. Nichts Besonderes, auch kein sonderlich prächtiger Ausblick aus dem Fenster, die Einrichtung war schlicht. Es war aber schön, abends, nachdem wir uns den Tag über die Füße müde gelaufen waren, dort anzukommen. Noch eine Flasche Bier auf dem Bett, eine Zigarette am Fenster bei gelöschtem Licht, spätabendlicher Wind füllt den Vorhang, du umgreifst meinen Oberkörper, küsst meinen Rücken, legst deinen Kopf auf meine Schulter und lauschst. Lebhafte Gespräche aus den Kneipen, Hundegebell, ein Obdachloser bittet um Kleingeld, Straßenbahnen, in der Ferne Blaulicht. Die Stadt lebt. Lass dich treiben, durch die Straßen, durch Nächte. Hier ist noch auf, ich kauf uns noch zwei Flaschen. Wo sind wir eigentlich? Ganz egal. Nimm meine Hand, welch schöne Nacht, lass uns tanzen, wir haben Zeit. Die ersten Blätter wirbeln herum. In dein Haar, im Gaslaternenlicht. Wie der Wind, der den Vorhang füllt. Lass das Fenster noch etwas geöffnet, es ist noch so warm. Wir liegen auf dem Bett, neben mir, neben dir.
Du bist nicht mehr da. Nein, es hat so etwas nie gegeben.
Erinnerst du dich an das hübsche, kleine Hotelzimmer, mit diesem kleinen Bett. Was ein wundervoller Tag, welch schöner Spätsommer. Nichts Besonderes, auch kein sonderlich prächtiger Ausblick aus dem Fenster, die Einrichtung war schlicht. Es war aber schön, abends, nachdem wir uns den Tag über die Füße müde gelaufen waren, dort anzukommen. Noch eine Flasche Bier auf dem Bett, eine Zigarette am Fenster bei gelöschtem Licht, spätabendlicher Wind füllt den Vorhang, du umgreifst meinen Oberkörper, küsst meinen Rücken, legst deinen Kopf auf meine Schulter und lauschst. Lebhafte Gespräche aus den Kneipen, Hundegebell, ein Obdachloser bittet um Kleingeld, Straßenbahnen, in der Ferne Blaulicht. Die Stadt lebt. Lass dich treiben, durch die Straßen, durch Nächte. Hier ist noch auf, ich kauf uns noch zwei Flaschen. Wo sind wir eigentlich? Ganz egal. Nimm meine Hand, welch schöne Nacht, lass uns tanzen, wir haben Zeit. Die ersten Blätter wirbeln herum. In dein Haar, im Gaslaternenlicht. Wie der Wind, der den Vorhang füllt. Lass das Fenster noch etwas geöffnet, es ist noch so warm. Wir liegen auf dem Bett, neben mir, neben dir.
Du bist nicht mehr da. Nein, es hat so etwas nie gegeben.
© soleau
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