Kaum ein Tag vergeht, ohne die schwere Last des Alltags im Rücken, im Magen, im Kopf, in den Beinen, zwischen Hirn und Auge, im Herzen oder in den Händen spüren zu müssen. Mittlerweile bin ich soweit zu sagen, dass alles nicht mehr keinen Sinn macht, sondern keinen Sinn mehr in sich trägt. Ich sehe Tag für Tag dieselben Leute, ich gehe Abend für Abend dieselbe Strecke nach Hause, ich verbringe meine Zeit an denselben Orten, und all die Aufgaben, die an mir lasten, die mir gestellt werden, die ich zu erfüllen habe, lenken mich lediglich von diesem Alltagstrott ab. Mittwoch. Donnerstag. Freitag. Samstag. Ein bisschen warten. Und ja, Sonntag. Sonntag hatte ich das Gefühl, etwas krank zu werden.
© soleauabgelegt in Alltag
Finger weg von meiner Waffe
Nicht, dass es den Falschen erwischt
Der nächste Schuss ist meiner
Gib mir deine Hand
Ich halte so lange, bis ich zünde
Und lass los, wenn ich falle
Dein Atem in meinem Ohr
Ein letzter kalter Schauer
Biss in den Hals
Du schließt die Augen
Ich drücke ab
Mein Herz blutet für dich
© soleauabgelegt in Frühling
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Mindesthaltbarkeitsdatum
Remoulade auf der Hose
Sodbrennen
Bus verpasst
Abgasgeruch
Unkraut am Bordstein
Blick in die Augen
Kalte Hände
Herzflimmern
„Is‘ was?“
„Wieso?“
„Nur so.“
© soleauabgelegt in Delta-Trilogie
Jedes Wort gleicht einem Hilfeschrei
Doch prallen die Wörter an der Mauer ab
Deren Steine die Wörter selbst sind
Und so lösen sich Steine
Schreie dringen hindurch
Reißen andere Steine mit sich
Übrig bleibt nur Schutt und Staub
Denn umbaut hat sich ein Niemand
© soleauabgelegt in Vergangenes